Erst vorletzte Woche hat Apple das neue iPad Pro 2020 vorgestellt.
Nicht viel hat sich verändert, eigentlich fast gar nichts.
Aber das, was anders ist, möchte ich Ihnen heute gern illustrieren.
Neu
Neu ist der LIDAR-Sensor (light detection and ranging), der besonders bei Augmented Reality zum Einsatz kommt. Das iPad hat nun quasi keine Ladezeit mehr und alles ist ein bisschen flüssiger.
Allerdings: Es gibt kaum AR-Apps, die einen wirklichen Mehrwert bieten.
Ich habe die App JigSpace einmal ausprobiert – hier kann man wirklich was lernen. Dadurch, dass ich einfach um Objekte herumgehen kann, wird alles viel anschaulicher. So habe ich mir zum Beispiel den Aufbau einer Batterie anschauen können oder wie z.B. ein Türschloss oder eine Drohne funktioniert.
Außerdem neu ist der Prozessor: A12Z. Während sich dort eigentlich kaum etwas verbessert hat, ist die Grafikleistung ein bisschen gestiegen – sagt Apple.
Für Fotos gibt es auch eine Ultraweitwinkelkamera. Jetzt passt mehr auf das Bild, was natürlich super ist. Für Scans kann das auch sinnvoll sein – schließlich muss man dann nicht mehr so weit weg vom Papier.
Unverändert
Der Rest – eigentlich.
Zwar ist die Standardkonfiguration jetzt mit 128GB, aber sonst ist alles wie gewohnt vom iPad Pro 2018.
Das bedeutet:
- 120 hz Pro Motion Display
- Apple Pencil 2nd Gen
- Stereo-Lautsprecher
- FaceID (Totaler Unterschied zu TouchID!)
- Blitz bei Kamera
- USB-C
- TrueTone
- Kein Kopfhörerausgang
- ca. 5 Jahre Softwareupdates
Upgrade?
Wie heißt es so schön? Kaufe keine Hardware, die auf Software von morgen basiert.
Leider sind einige Funktionen echt noch nicht perfekt.
Der Übergang beim Zoom zwischen den beiden Linsen ist versetzt, einige AR-Spiele stürzen bei mir mehrfach ab, der Maussupport klappt nur bedingt in iPadOS 13.4 und für LIDAR gibt es halt kaum Apps (Zumal Elon Musk, Tesla CEO, sagt, dass man eher auf KI als auf räumliche Sensoren setzen sollte).
Trotzdem ist das iPad Pro schon echt gut.
Wer jetzt eins braucht, sollte den Preisvergleich mit dem iPad Pro 2018 machen und abwägen, ob die neuen Funktionen wirklich den Aufpreis wert sind.
Wer jetzt schon ein iPad Pro hat, der braucht definitiv kein Neues.
Generell ist natürlich aber die Frage: iPad Pro in der Schule? Eigentlich nicht nötig. Das iPas 10.2 Zoll ist wirklich ausreichend.
Dein nächster Computer ist kein Computer?
Eigentlich hat Apple immer damit geworben, dass das iPad Pro einen Computer ersetzt. Es gab immer einiges an Kritik dafür, weil es nun eben nicht alle Funktionen ersetzt.
Verschlüsselte Datenträger kann ich immer noch nicht öffnen. Schade eigentlich.
Der neue Slogan ist so halb richtig. Wer keine große Film- oder Fotobearbeitung macht, für den ist das iPad mit all-day-Batterie der Computerersatz. Zum Computerpreis.
Zubehör
Der Apple Pencil. In der zweiten Generation ist er noch besser, weil ihm per Doppeltipp Funktionen hinzugefügt werden können und er an der iPadseite magnetisch haftet und lädt.
Smart Keyboard Folio. >200€ für eine Tastatur, die direkt mit dem iPad verbunden ist. Es gibt natürlich Alternativen, aber keine ist so dünn die wie von Apple. Ich persönlich würde aber nach meinem zweiwöchigen Test davon absehen, lange Texte damit zu schreiben. Für mich ist das noch sehr ungewohnt – gerade im Vergleich zum Keyboard auf meinem MacBook Pro.
Magic Keyboard. Die Kombination aus Tastatur und Trackpad kommt im Mai raus, startet ab 339€ (12.9“: 339€!) und hat einen zusätzlichen USB-C Port zum Laden. Es sieht interessant aus, weil das iPad schwebt. Es ist aber nicht sicher, ob man das iPad damit auch flach auf den Tisch legen kann, ohne die Hülle zu entfernen.
Displayschutzfolie. Papierlike hat mir eine Schutzfolie für das neue iPad Pro freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Ich hatte bisher eigentlich nie Kratzer auf meinem iPad. Eine Folie verändert zwangsweise Kontraste (die Folie ist matt) und das allgemeine Gefühl.
Wie sich die Folie, die vorgibt, wie Papier sich anzufühlen, schlägt, kann ich erst im Test während des Schulbetriebs final aussagen. 35€ pro Stück ist aber nicht wenig Geld für eine Folie.
Freundliche Grüße
Ihr
Niklas Krupka